Es geht nicht nur um Leistung beim bevorstehenden Spiel in Belfast

Bundestrainer Joachim Löw ist angeschlagen. Am Wochenende zog er sich eine Erkältung zu, die ihm Schnupfen und Fieber bescherte. Doch es geht besser, lässt Löw verlauten. Und bis zum nächsten Spiel am Donnerstag bleibt ihm noch etwas Zeit, sich zu erholen. Es ist die letzte Etappe auf dem Weg zum Ticket für die WM 2018 in Russland.

Natürlich wäre es dem Rekordmeister lieber, wenn sie sich das ersehnte Ticket bereits im Spiel gegen Nordirland in Belfast sichern könnten. Doch das dürfte kein Spaziergang werden. Denn immerhin sind die Nordiren mit ihrer Zweitplatzierung den Deutschen dicht auf den Fersen. Endet das Spiel mit einem Unentschieden, ist den Weltmeistern das WM-Ticket sicher.

Allerdings steht in dieser Partie nicht nur die sportliche Leistung der Spieler im Vordergrund. Denn aus dem letzten Gastspiel gegen Tschechien, das vor fünf Wochen stattfand, entwickelte sich ein Eklat. Der Grund dafür waren einige aus Deutschland angereiste Fans, die lautstark Nazi-Parolen grölten.

Darunter waren vereinzelte Sieg-Heil-Rufe zu vernehmen. Obendrein wurden die Nationalhymnen beider Länder sowie eine Schweigeminute, die zwei verstorbenen tschechischen Fußballfunktionären galt, massiv gestört. Die Spieler waren nach der Partie gegen Tschechien nicht mehr gewillt, den für gewöhnlich üblichen Gang in die Fan-Kurve der mitgereisten Fans zu absolvieren.

Der Vorfall ging als Schande von Prag in die Fußballgeschichte ein und DFB-Präsident Reinhard Grindel war außer sich vor Wut: Faschistische, rassistische, beleidigende oder homophobe Schlachtrufe werde man niemals dulden, so Grindel. Der Weltverband FIFA leitete entsprechende Ermittlungen ein. Doch der DFB bekam am Ende lediglich eine Verwarnung und eine Geldstrafe in Höhe von 28.000 Euro. Wobei auch ein Fan-Ausschluss seitens der FIFA für das nächste Spiel möglich gewesen wäre.

Unterdessen gehen die DFB-Verantwortlichen davon aus, dass sich ein derartiger Vorfall in Belfast nicht wiederholen wird. Die Tickets sind bereits seit Monaten ausverkauft und die der deutschen Anhänger sind zudem personalisiert. Zusätzlich stehen die Behörden untereinander im Kontakt und werden teilweise auch im Windsor Park präsent sein. Alle sind optimistisch gestimmt und hoffen auf ein spannendes Spiel und ein im positiven Sinne unvergessliches Fußballerlebnis.

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