Das desaströse 1:5 in der zweiten Runde des DFB-Pokals gegen die TSG Hoffenheim war dann doch des Gutes zu viel für die Verantwortlichen des FC Schalke 04: Königsblau hat auf die sportliche Talfahrt der vergangenen Wochen reagiert und sich mit sofortiger Wirkung von Trainer Frank Kramer getrennt. Die Bosse seien lange der Überzeugung gewesen, das Saisonziel „Klassenerhalt“ in der bestehenden Konstellation schaffen zu können, aber dies habe sich nun geändert, erklärt Manager Rouven Schröder die Freistellung des 50-Jährigen. Schalke müsse vor der WM-Pause dringend punkten, um sich dann angemessen und ausgestattet mit allen Chancen auf die Rückrunde vorbereiten zu können, fügt er an, um darzustellen, weshalb der Impuls der personellen Veränderung auf der Trainerbank notwendig gewesen sei.
Knäbel wird deutlicher
Während Schröder sich in häufig gehörte Floskeln flüchtet, die seiner persönlichen Freundschaft mit Kramer geschuldet sein dürften, wird Sportvorstand Peter Knäbel deutlicher. Die Art und Weise, wie sich das Team in Leverkusen in der Liga und in Hoffenheim im Pokal präsentiert habe, sei „des FC Schalke 04 nicht würdig“ gewesen. Insgesamt müsse sich deshalb auch nicht nur auf der Trainerposition etwas ändern. Der Verein stehe vielmehr in der Pflicht, „sich in allen Bereichen signifikant zu verbessern“.
Noch keine Anfrage für Reis
Interimsweise führen die Co-Trainer die Mannschaft. Laut „kicker“ stehen diese aber ebenfalls auf der Abschussliste, damit ein neuer Übungsleiter seinen eigenen Stab mitbringen kann. Favorit für die Kramer-Nachfolge ist Thomas Reis, der vor einigen Wochen beim VfL Bochum entlassen wurde. Eine offizielle Anfrage für den 49-Jährigen gibt es laut „Sky“ aber noch nicht. Reis‘ bisheriger Arbeitgeber müsste ihn freigeben, da er offiziell noch in Bochum unter Vertrag steht. Da der VfL mehr als eine halbe Million Euro einsparen würde, wenn er den Ex-Coach von der Gehaltsliste bekäme, dürfte es daran aber kaum scheitern.