Eigentlich wollte Borussia Dortmund seinen Regisseur Henrikh Mkhitaryan nicht in diesem Sommer abgeben – auch wenn dies bedeutet hätte, dass man den Spieler ein Jahr später ablösefrei verloren hätte. Doch inzwischen hat man beim BVB umgedacht. Und es waren wohl nicht nur die 42,5 Millionen Euro Ablöse, die Manchester United zahlt, die Schwarz-Gelb dazu bewogen haben. Der 27-Jährige hat sich laut „Bild“ frei erpresst. So soll der Armenier Dortmund lange im Glauben gelassen haben, er werde verlängern. Am 23. Mai gab es demnach sogar noch einmal Verhandlungen am Düsseldorfer Flughafen. Ein unterschriftsreifer Vertrag lag dem Spieler vor.
SMS an Tuchel mit Absage und Drohung
Zwei Wochen später erhielt Dortmunds Coach Thomas Tuchel jedoch eine SMS mit dem Inhalt, dass der Spieler zu Manchester United gehen werde. Er werde alles dafür tun, dass dieser Transfer passiere. Dies dürfte man in Dortmund als Drohung aufgefasst haben. Schließlich kündigte Mkhitaryan schon Ende März seine Wohnung in Dortmund. Er hat seinen Transfer zu United ganz offensichtlich von langer Hand geplant.
Zu viel Mitleid mit der Borussia muss man allerdings nicht haben: Mkhitaryan und sein Berater Mino Raiola haben exakt diese Strategie bereits 2013 angewandt. Damals spielte der 27-Jährige noch für Schachtjor Donezk und wollte unbedingt zu Borussia Dortmund wechseln. Zu diesem Zeitpunkt störte man sich bei Schwarz-Gelb an einem solchen Verhalten noch nicht. Allerdings dürfte es recht unterhaltsam werden, wenn Mkhitaryan solche Spielchen bei United auch mit José Mourinho versuchen wird.
Schürrle im Anflug
Laut „Sport Bild“ ist der Ersatz für Mkhitaryan bereits gefunden: Tuchel erhält seinen Wunschspieler André Schürrle. Offenbar wird man bei der Ablöse mit dem VfL Wolfsburg Einigkeit erzielen. Die Niedersachsen verlangen demnach wenigstens die 32 Millionen, die sie selbst gezahlt haben. Den Betrag möchte man aus den United-Millionen für Mkhitaryan bezahlen. Möglicherweise benutzt man die restlichen Mittel auch als Teil der Finanzierung für einen Transfer von Mario Götze.