Es ist eine Geschichte, die Yannick Gerhardt vom VfL Wolfsburg wohl nicht nur für den Rest seiner Karriere, sondern auch noch seinen Enkeln erzählen muss. Der Mittelfeldspieler wurde für die Länderspiele gegen San Marino und Italien erstmals in den Kader der deutschen Nationalmannschaft berufen. Als er den entscheidenden Anruf bekam, ging der Spieler jedoch nicht an sein Handy. Es sei eine unbekannte Nummer gewesen. Da war er skeptisch, schildert der 22-Jährige in der „Bild“. Selbst als er Löws Stimme auf der Mailbox gehört hatte, waren da noch Zweifel bei Gerhardt.
Gerhardt fürchtete den Scherzanruf
Er habe zwar die Stimme des Bundestrainers erkannt, so Gerhardt, aber irgendwie glaubte er noch immer an einen Fake. „Es gibt heutzutage ja so viele Möglichkeiten, um einen reinzulegen“, schildert er seine Furcht vor einem Scherzanruf. Er habe sich deshalb dafür entschieden, erst einmal die Nominierung abzuwarten. Bei jener stellte sich bekanntlich heraus, dass es tatsächlich Jogi Löw war, der ihn angerufen und zur Nationalmannschaft eingeladen hatte. Jetzt konnte es auch Gerhardt glauben. „Das Gefühl war unbeschreiblich“, erinnert sich der 22-Jährige.
Letzte Hürde gut gemeistert
Von da an war Gerhardt besser vorbereitet. Es ist üblich, dass die neuen Spieler beim DFB-Dinner eine Rede halten. Diese Aufgabe bestand der Wolfsburger mit Bravour. Er hatte sich vorher ein paar Worte zurechtgelegt, gesteht Gerhardt. Er habe sich bei allen bedankt, dass man ihm das Vertrauen geschenkt und ihn so gut aufgenommen habe. Löw selbst gratulierte Gerhardt übrigens direkt nach dem Italien-Spiel zu seinem Debüt. Es klingt ganz so, als ob der 22-Jährige damit rechnen muss, künftig öfter vom Bundestrainer angerufen zu werden. Aber jetzt kennt er ja die Nummer.