Die Mitglieder des Hamburger SV haben das Projekt „HSV Plus“ mit überraschend großer Mehrheit verabschiedet. 86,9 Prozent der auf der entsprechenden Versammlung Anwesenden votierten für diesen Schritt. Das erforderliche Quorum von 75 Prozent wurde damit deutlich übersprungen. Ab dem 1. Juli 2014 ist die Profiabteilung damit aus dem Gesamtverein ausgegliedert.
Was sind die Folgen von „HSV Plus“?
Die Ausgliederung der Profiabteilung hat zwei wesentliche Folgen: Zum einen wird diese künftig nicht mehr wie ein Verein, sondern wie eine Gesellschaft geführt. Sie ist dem Einfluss der Mitglieder damit weitgehend entzogen. Zum anderen wird die Profiabteilung für Investoren geöffnet. 24,9 Prozent der Anteile sollen veräußert werden. An der Elbe hofft man auf einen Millionenregen, der die Geldsorgen der Vergangenheit weg waschen soll. Milliardär und HSV-Fan Klaus-Michael Kühne kündigte bereits an, 25 Millionen Euro investieren zu wollen.
Bierhoff oder Beiersdorfer als Mann für die Zukunft?
Offen ist die Frage, wer künftig Chef der Profis sein wird. Der bisherige Boss Carl-Edgar Jarchow sieht sich als geeigneten Mann für den Job, ist damit allerdings relativ alleine. Die Mitglieder hoffen auf ein Comeback des früheren Managers Dietmar Beiersdorfer, das allerdings frühestens in einem Jahr erfolgen könnte. Ebenfalls im Gespräch ist Oliver Bierhoff, der momentan noch Manager der Nationalmannschaft ist, sich allerdings schon mit warmen Worten für den HSV begeistern konnte. Er bezeichnete die Idee, für die Hanseaten zu arbeiten, als „schwärmende Träumerei“. Der neue Mann wird wohl auch über die Zukunft von Manager Oliver Kreuzer entscheiden, der entweder entlassen wird oder mit einer Degradierung leben muss. Der frühere Karlsruher signalisierte seine Bereitschaft zum zweiten Schritt: Kaum etwas zeigt eindrucksvoller, wie dramatisch die letzte Saison für den HSV gelaufen ist.